März 2012
Osman Akçit
Der Künstler Osman Akçit wurde 1955 in einem kleinen Dorf bei Denizli in der Türkei
geboren. Hier verbrachte er seine Kindheit, bis er im Alter von 16 nach Deutschland kam. Nach einigen Jahren
kehrte er allerdings zurück, um in der Türkei sein Abitur nachzuholen.
1978 begann Osman Akçitt sein Kunststudium an der Staatlichen Akademie von Istanbul und wechselte
dann ein Jahr später zur Kunstakademie Düsseldorf. Hier studierte er unter anderem in der
Grafikklasse von Prof. Sackenheim und schloss 1985 mit Meisterschüler ab.
Seit 1991 arbeitet Osman Akçit als freischaffender Künstler in seinem Atelier in der
Altstadt Düsseldorfs. Er lebt vom Verkauf seiner Werke, die er bei verschiedenen Ausstellungen im
In- und Ausland und regelmäßig im Atelier präsentiert.
Die verschiedenen Kulturen - Orient und Okzident - in denen der Künstler aufgewachsen ist,
beeinflussen auch dementsprechend seine Bilder. Er befasst sich sowohl mit aktuellen als auch mit
geschichtlichen Themen, wobei er niemals destruktiv wirken möchte, sondern den Betrachter mit
etwas Schönem berühren will. Die Aspekte Mensch, Natur und Seele treten in seinen Werken immer
wieder hervor.
Einzelausstellungen
- 1990 Galerie Küppers, Neuss
- 1991 Caritasverband, Neuss
- 1993 Stadthalle, Mettmann
- 1994 Rheinische Landesklinik, Langenfeld
- 1995 Galerie Kunstschleuse, Düsseldorf
- 1995 Zentrum für Türkeistudien, Essen
- 1995 Firma DiKom, Düsselorf
- 2003 Galerie am Hubertusplatz, Willich
- 2007 Kunstszene, Nettetal
Gruppenausstellungen
- 1990 Int. Kunst- und Literaturverein, Düsseldorf
- 1991 Int. Kunst- und Literaturverein, Düsseldorf
- 1992 "Juryfreie Düsseldorfer `92" im Kunstpalast, Düsseldorf
- 2007 Biennale Internazionale dell'Arte Contemporanea, Florenz/Italien
- 2008 "Instants", Dolmabahce Palace Museum Art Gallery, Istanbul/Türkei
- 2009 "an art-istic meeting" Erenus Art Gallery, Ankara/Türkei
- 2009 "Zeitgeist", Türkisches Haus, Berlin
- 2010 "Kunst trifft Wirtschaft", TD-IHK Köln
- 2010 ArtFair NRW, Duisburg
- 2011 "tHeArt Show", IBB Taksim Cumhuriyet Art Gallery, Istanbul/Türkei
- 2011 Marler Kunststern 2011, Marl
Im Internet: www.atelierakcit.de
Macht...
Zur Zeit stellen wir uns vor, dass wir ein Teil des tiefen Universums sind. Aber vielleicht werden die Menschen
in den kommenden Jahrhunderten eine ganz andere, neue, noch schnellere Dimension erleben. Und die Macht wird durch
diese Sichtweise noch vergrößert.
Es gibt die Macht der Lebewesen und die Macht der Natur. Ein riesiger Wellenbrecher ist gewaltig und gefährlich
und scheint grenzenlose Macht zu haben, auf der anderen Seite aber ist er wunderschön anzusehen.
So dass der Mensch selber seine Ohnmacht fühlt. Trotzdem hat der Mensch wiederum die Macht, zumindest teilweise
die Macht der Naturgewalten zu verringern oder für sich zu benutzen.
In der Kunst kann man Dinge so schön darstellen wie der gewaltige Wellenbrecher. Wie der Dichter ein schönes
aber kraftvolles Gedicht schreibt, oder der Komponist eine gewaltige aber schöne Oper komponiert.
Schönheit macht die Menschen glücklich. Schönheit überwältig die Menschen. Schönheit hat Macht. Die schönste
Schlange ist zugleich auch die Giftigste unter den Schlangen. Der prächtigste Löwe ist zugleich auch das
gefährlichste Raubtier. Und je schöner die Rose ist, desto größer und spitzer sind ihre Dornen.
Macht soll wie Kunst sein. Kunst kann die Menschen glücklich machen. Glückliche Menschen spüren die Macht
nicht, sie nehmen sie als Kunst an, sie sehen die Schönheit. Macht soll man lieben. Macht ist Liebe, Liebe ist
Macht, oder? In der Welt wird es immer Macht geben. Aber wir sollten mit Liebe auf den Weg gehen. Eine kleine
liebenswerte Tulpe hat zum Beispiel Holland erobert.
Mit Angstmacherei wird die Macht vergrößert. Wir haben zum Beispiel immer noch tiefe Angst, dass außerirdische
UFO-Soldaten uns vernichten. Angst vor allem und jedem... Und diejenigen, die die Angst schüren, werden dadurch
immer mächtiger. Daher sollten die Menschen sich gegenseitig kennen und lieben lernen. Kulturaustausch sollte uns
gegenseitig näher bringen. Die Andalusier haben es damals geschafft, dass verschiedene Nationen und verschiedene
Religionen mit Wissenschaft und Geist friedlich zusammen lebten. Zusammen haben sie die Schönheit ihrer Kunst,
ihrer Bauten und Gärten genossen. Sogar heute noch ernährt sich das Gebiet von der übriggebliebenen Zartheit und
Schönheit, die die Touristen bestaunen.
Am stürmischen Flussufer auf der wackeligen Astspitze einer Trauerweide baut der winzigste, schönste und
bunteste Vogel sein Nest. Dieses Nest ist zwar von aussen grau und farblos, aber so kunstvoll und stabil gebaut,
dass die Küken darin trocken und warm bleiben, obwohl es oft das Wasser berührt, weil der Ast der Trauerweide sich
im Wind hin und her bewegt. Dieser einfache Nestbau ist eine Macht gegen die gewaltige Macht der gefährlichen
Schlange, die es auf die Küken abgesehen hat. Also mit Liebe kann man die Macht auch verhindern und wirkungslos
machen.
Osman Akçit