Juni 2010
Vita Jordis Hammer
1965 in Sömmerda / Thüringen geboren
Schulbesuch und Abschluss mit Fachoberschulreife
Lehre als Industrieelektronikerin in Erfurt
Verheiratet und Mutter von zwei Kindern
Schon frühzeitig künstlerische Neigungen zur Malerei auf autodidaktischem Weg.
Ab 1980 Zeichen- und Portraitstudien bei Rolf Fleischmann (Grafiker und Kupferstecher)
Ab 1982 Mitglied des Kunstvereins in Sömmerda. Es entstehen erste Radierungen.
Seit 1990 lebe und arbeite ich in Bergneustadt / Nordrhein-Westfalen
Seit
2004 intensives Arbeiten mit ölkreide, Acryl und Aquarell. Mehrere Aufenthalte in der Toskana, im Isergebirge, Thüringer Wald und im Havelland. Workshops mit dem Maler H. W. Blankenburg und dem Maler Rolf Schanko.
2009 Umzug nach Havelaue OT Gülpe in Brandenburg. Teilnahme an einigen Gruppenausstellungen im Inland.
Künstlerischer Lebenslauf
Mit Bleistiften und Buntstiften in verschiedenen Längen, mit dem Messer angespitzt, verbrachte ich mit meinen zwei Schwestern die ersten 8 Jahre meiner Kindheit in Großräschen bei meinen Großeltern. Wann immer Zeit war, suchte ich mit Papier (Zeitungspapier oder von meiner Oma aus der Poliklinik mitgebrachtes Druckerpapier, eine Seite bedruckt, die andere Seite leer, ideal zum zeichnen) und meine Stifte zusammen und konnte solange wie man mich ließ zeichnen. Alles was ich sah, worüber ich mich freute (Gänseblümchen, Kleeblätter, Sonnenblumen .., Katzen, Pferde, Enten, Kaninchen ..., Oma, Opa, meine Geschwister, Mama und Papa, Sonne, Mond und Sterne und der liebe Gott) alles wurde auf Papier gebracht.
Ich war in der zweiten Klasse, als wir wieder nach Sömmerda zogen. Von nun an waren wir, meine zwei Schwestern, mein Bruder mit unserer Mutter allein. Der Zeichenstift blieb aber mein ständiger Begleiter. Die Zeichenunterlagen erweiterten sich auf Bücher, Hefte und richtiges Zeichenpapier, nur die freie Zeit wurde nicht mehr, eher weniger.
Nach einem mit dem ersten Platz gewonnenem Mal- und Zeichenwettbewerb lernte ich mit 14 Jahren Rolf Fleischmann, Grafiker und Kupferstecher, kennen. Er leitete einen Zeichenzirkel in Sömmerda für Abiturienten der 11. und 12. Klasse. Er lud mich ein, an diesem Zirkel teilzunehmen. Nach längerem Drängen meiner Mutter und meiner Geschwister folgte ich dieser Einladung. Die folgenden zwei Jahre im Zirkel und danach noch vier Jahre im Kunstverein Sömmerda, ebenfalls unter Leitung von Rolf Fleischmann, waren die prägendsten für mich.
Seine Formensprache, die graphische Linie, die er bis zur Perfektion betreibt, seine Ideen um das Erlebte, die er aus der Natur und dem Menschen schöpft sind die, die mich emotional ansprechen. Dank seiner Toleranz blieben meine Handschrift und meine Gedanken bestehen, der Horizont wurde weiter. Es war eine Zeit des Lernens und sich selber finden. Die verschiedenen grafischen Darstellungstechniken lernte ich kennen, vom Graphit, Rötel, Kohle bis hin zu verschiedenen Drucktechniken (Monotypie, Linolschnitt, Kaltnadelradierung und ätzradierung).
In dieser Zeit lernte ich meinen jetzigen Mann kennen, wir gründeten eine Familie und zogen 1990 nach Bergneustadt. Hier bauten wir uns eine neue Existenz auf. Es folgten Jahre mit viel Arbeit um einen gut begehbaren Weg für unsere Kinder und für uns zu schaffen. Das Zeichnen blieb meine große Leidenschaft. Interessante Menschen lernte ich kennen, darunter auch viele Künstler die ich bewunderte. Ich besuchte Workshops und unternahm selbstorganisierte Malreisen.
Das Interesse für die malerische Darstellung wurde in mir geweckt. Durch was weis ich nicht mehr, aber ich legte mir Aquarellfarben und ölkreidestifte zu und begann 2004 auf autodidaktischem Weg meine Bilder mit neuen Techniken darzustellen. Nach wie vor Realistisch und vorwiegend auf das Positive im Leben gerichtet. Letztes Jahr im Oktober zogen wir in den Naturpark Havelland in Brandenburg. Dort werde ich mir einen Traum erfüllen: Ein eigenes Atelier und eine kleine Künstler-Pension.
Für diese Ausstellung im Kulturpunkt Wipperfürth habe ich bewusst Aquarelle und Bilder in Acryl mit einfachen Landschafts- und Kinderdarstellungen ausgesucht. Der Anblick soll Optimismus, Unbeschwertheit und Freude hervorrufen, erinnern an Vergessenes und für manchen nicht mehr Sichtbares.
Denn gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit, mit dem ständigen Ringen nach materiellen Dingen und Erfolgen und der alltäglichen Belastung, sollte man sich den ruhigen und genauen Blick auf das was einfach "ist" bewahren und die Freude daran mit anderen teilen. Nach einem Namen, einem Motto für diese Ausstellung habe ich gesucht. Es lag auf der Hand.
einfach "Sein"