September 2009

Frauen und Schach als explosive Mischung

Marek Tomicki

Marek Tomicki stellt neue Bilder vor. Petra Pfaff stellt Marek Tomicki vor, der präsentiert mit Katja Douchine eine bezaubernde russische Chansonsängerin

Und zwischendurch stellt Jürgen von der Heyde eine Geschichte von Werner Sinnwell vor, der wiederum enthüllt, dass Tomickis „Liegende Nachtschnecke” aus einem Kölner Museum gestohlen wurde. Wert: sechs Millionen Euro. Dabei hatte Tomicki das Bild seinerzeit für ein paar Euro verhökert. Und weil das so ist, malt er weiter. Weil er Geld verdienen muss.

Künstler mit eigener Handschrift

Den Rahmen für das abwechlungsreiche Kunstprogramm bot Mirza Atug in seinem Wipperfürther Kultur Punkt. Anlass: Die Tomicki-Vernissage.

Künstler-Kollegin Petra Pfaff führt in die Bilderwelt Tomickis ein, bescheinigt dem aus Polen stammenden Halveraner eine eigene Handschrift. Seine Figuren ähnelten denen der gesellschaftskritischen Maler Otto Dix und George Grosz, nur liebevoller. „Technik und Handwerk beherrscht Marek Tomicki ausgezeichnet.” Die Frage, „was will er mit seiner Kunst”, leitet zum Dialog über.

Tomicki überrascht. Schachfiguren sind sein Sujet im Kultur Punkt. Die strenge Logik, die sich um eine weibliche Figur rankt, bis alles auseinander fliegt. Interpretationen mag Marek Tomicki selbst nicht liefern. Welt verbessern, sei früher gewesen. Er male, um Geld zu verdienen, sagt er. Ironie schwingt mit, wie ein Blick auf ein Tryptichon zeigt. Das Gesellschaftspiel. Honorige Herrschaften bei Tisch. Was unter dem Tischtuch geschieht, wird angedeutet. „Oben hui, untern pfui”, gibt Tomicki dann doch einen Deutungshinweis.
Kinderporträt als politische Anklage

Hoch politisch auch das fast wandgreifende Porträt eines asiatischen Kindes – Erinnerung an den Aufstand in Tibet vor gut einem Jahr.

Die witzige Sinnwell-Geschichte und die Chansons, dageboten mit russischer Seele, rundeten eine Vernissage ab, die nicht nur verschiedene Genres verband, sondern auch eine Brücke zwischen Kulturen schlug. Ganz im Sinne des Künstlers, der Mathe-Aufgaben seiner Lehrerin schon in der Jugend mit dem Hinweis konterte: „Ich bin Humanist.”

Texte aus: www.derwesten.de

» Presseartikel (pdf)

Marek Tomicki Marek Tomicki Marek Tomicki Marek Tomicki
 
Webdesign by www.netschmie.de