März 2009
Gemeinschaftsausstellung
Drei Vertreterinnen der Gruppe "PRO KUNST" in Radevormwald, die insgesamt aus 8 Mitgliedern besteht, zeigen ihre Bilder in einer Gemeinschaftsausstellung.
Angelika Solbach
Die Malerei und ich
Ich heiße Angelika Solbach, bin 60 Jahre jung und wohne in Radevormwald.
Ich
lebe im Hier und jetzt und nutze die Malerei als künstlerisches Medium
um meine Kreativität und Phantasie umzusetzen. Kunst fand schon in
meiner Jugend großes Interesse, doch zur Malerei fand ich erst vor 12
Jahren.
Beim Schaffen eines Bildes ist mir die Idee wichtiger als das
Sujet. Ich experimentiere gerne mit den Farben und Formen. Meine
Empfindungen spielen beim Entstehen meiner Bilder immer eine große
Rolle. Gewolltes und Zufälliges entstehen auf der Leinwand dabei fast
von selbst. Vor allem bei meinen abstrakten Arbeiten. öl- und
Acrylfarben verarbeite ich mit Pinsel, Spachtel und gerne nur mit den
Händen. Um das Handwerk nicht zu verlernen male ich zwischenzeitlich
immer wieder einmal gegenständlich. Doch immer sind es die expressiven,
kräftigen Farben, mit denen ich – fast zwanghalft – arbeite.
Im Laufe
der Jahre habe ich auf autodidaktischem Wege meinen persönlichen Stil
entwickelt. In dieser Zeit habe ich an Malstudien verschiedener Künstler
teilgenommen, um auch andere Techniken und Materialien kennen zu
lernen.
Bei diversen Ausstellungen hatte ich Gelegenheit meine Werke
zu präsentieren. Unter anderem habe ich in Frankreich und Polen
ausgestellt.
Vor sechs Jahren entstand die Gruppe "PRO KUNST", zu der
ich gehöre. Wir sind derzeit acht Künstlerinnen und treffen uns
regelmäßig zum Austausch und gemeinsamer Studien. Auch mit dieser Gruppe
hatten wir diverse Ausstellungen. Ich freue mich besonders heute hier
mit meinen Kolleginnen unsere Werke zeigen zu können.
Beate Becker
Mein Weg zur Malerei
Ich heiße Beate Becke und bin 1949 in Mücheln/Krs. Merseburg in der früheren DDR geboren.
Als
ich ein kleines Kind war, fuhr meine Oma mit mit quer durch Magdeburg
und suchte einen Maler auf. Ich war fasziniert von seinem Atelier und
seinen Arbeiten. Als wir Wochen später das ölbild, welches von meiner
Oma in Auftrag gegeben worden war, abholten, war ich fasziniert von der
Malerei. Die Fahrten zum Maler wiederholten sich noch einige Male und
noch heute hängen vier Bilder dieses Malers in meinem Haus.
Bis ich
zum Malen kam dauerte es noch einige Jahre. Erst nach einem Hörsturz
1991 begann ich zu malen. Ich nahm Unterricht bei Marlene Langenberg aus
Hilden, die meinen Stil sehr geprägt hat. Zunächst malte ich nur für
mich selbst und kam dann zu der Gruppe "PRO KUNST", mit der ich
inzwischen auch schon einige Ausstellungen hatte.
Nach wie vor male ich nur mit ölfarben und wie man an meinen Bildern sieht, muss es hin und wieder die Farbe Blau sein.
Ivona Braselmann
Mein künstlerischer Lebenslauf
Ich heiße Ivona Braselmann und bin am 10.04.1953 in Posen in
Polen geboren. Meie ersten Kontakte zur Kunst erlebte ich während
meiner Schulzei auf dem Gymnasium bei meinem Onkel, der Kunst an der
Kunstakademie in Krakau studiert hatte.
Er brachte mir nicht nur die
grundlegenden Schritte und Kenntnisse der Malerei bei, sondern auch das
Erschaffen von Skulpturen. Ich lernte von ihm auch den Umgang mit
Dispersionsmassen. Danach fand ich den Weg zur modernen Kunst in Form
von abstrakter Malerei. Diese Richtung wurde von meiner Kunstprofessorin
Pilizidis unterstützt und weiter entwickelt, mit dem Hinweis, meine
Bilder so zu gestalten, dass man beim Betrachten der Bilder zu lesen
habe wie in einem Buch. Womit ich mein Motto gefunden hatte.
Bis zur
Geburt meiner Tochter arbeitete ich mit Frau Professor Pilizidis
zusammen. In dieser Zeit stellten wir unsere Werke in Stettin und Posen
aus.
Nach dem Umzug nach Deutschland fand ich in Radevormwald ein
neues Zuhause. Ich habe wieder angefangen zu malen und stellte mit der
Gruppe "PRO KUNST" u. a. Bilder im Wülfingmuseum in Dahlerau und in der
polnischen Partnerstadt Nowy Targ aus. Eine große Einzelausstellung
meiner Werke im Rathaus der Stadt Radevormwald fand großes Interesse.
Meine
heutige Ausstellung zeigt wie sich ein Menschenbild wandelt. Der Mensch
zählt für mich zu den eindrucksvollsten Mitteilungen der Kunst. Der
Kopf gehört zum Körper, aber nicht das Gesicht. Das Gesicht ist eine
Oberfläche, die durch Striche in Zeichnungen und als "Comicform"
individuell gestaltet wird. Mit Flächen, Flecken und großen
Farbkontrasten. Phantasie und Emotionen markieren Stellen, die
undeutlich bleiben und abstrakte "amorphe" Gestalt zeigen. Sie sind aber
weit von "Pastoralmacht" entfernt. Trotzdem erhält die "Puppe" wieder
einen Körper mit Gesicht als Menschenbild.
Meine Lieblingsmaterialien sind öl- und Acrylfarben sowie verschiedene Spachtelmassen.
Um
anderen Menschen das "Lesen" in meinen Werken zu ermöglichen, freut es
mich zusammen mit meinen beiden Kolleginnen diese Ausstellung zu haben.